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Wenn es eben doch nicht nur Nullen und Einsen sind

Wenn es eben doch nicht nur Nullen und Einsen sind

Inhaltsverzeichnis

Manchmal denkt man: Ist doch alles logisch. Schwarz oder weiß. Ja oder nein. 1 oder 0. Schalter umlegen – Licht an. Schalter zurück – Licht aus. So einfach ist Technik. Oder?

Nein. Ist es nicht.

Denn manchmal steckt der Teufel nicht nur im Detail, sondern in der unlogischen, fast schon absurden Logik digitaler Systeme. Und genau so ein Fall hat uns in den letzten Tagen ganz schön beschäftigt – fachlich, emotional und menschlich. Und er zeigt, warum Agenturarbeit eben mehr ist als nur Häkchen setzen und Plugins installieren.

Der Anfang:
Eigentlich sollte es ganz einfach sein

Ein Outlook 365-Konto sollte sauber per SMTP angebunden werden, damit ein individuelles System zuverlässig Mails versenden kann. Ein Plugin war bereits im Einsatz, die Zugangsdaten korrekt, alles schien zu passen. Und doch: Keine Mails kamen an. Nicht mal Testmails – zumindest nicht in dem System, in dem sie ankommen sollten.

Was tut man als Erstes? Man prüft die Zugangsdaten, löscht den Cache, stellt andere Einstellungen ein. Nichts. Dann: anderes Plugin fürs SMTP-Controlling ausprobiert – ebenfalls Fehlanzeige. Und die Fehlermeldungen? Nichtssagend. „Zustellung fehlgeschlagen“ – ja, ähm, danke für nix. Merken wir auch. Es war ein Herumstochern im Nebel, mit der Taschenlampe auf Sparflamme.

Wir haben gelacht, geflucht, analysiert – und vor allem: weitergemacht.

Wenn es eben doch nicht nur Nullen und Einsen sind

Die Komplexität hinter den Kulissen

Im Hintergrund lief eine Verbindung zu einem sehr speziellen Tool, das der Kunde im Alltag nutzt. Die Schnittstelle war individuell gestrickt, und die Daten für das Nischen-CRM wurden direkt aus der Datenbank abgeglichen – SMTP war hier also gar nicht das Thema. Trotzdem kamen auch dort E-Mails teilweise an, teilweise aber auch nicht. Eine ganz andere Baustelle offenbar – aber eine, die in ihrer Komplexität dazwischengefunkt hat. Und während wir versuchten, alles sauber auseinanderzudröseln, begannen wir ernsthaft an unseren eigenen, hundertfach bewährten Fähigkeiten zu zweifeln.

Also haben wir alles durchgekaut: diverse WordPress-Einstellungen, die eigentlich gar nichts mit der Sache zu tun haben sollten, hochspezielle SMTP-Konfigurationen für Outlook 365, das eigentliche Formular-Plugin auf Herz und Nieren geprüft – und noch ein paar Verzweiflungstaten mehr. Dabei kamen wir immer wieder an Punkte, an denen man hätte sagen können: „Sorry, das geht so nicht.“

Aber so ticken wir nicht.

Der Wendepunkt:
So banal, dass es schon fast wehtut

Nach fast einer Stunde voller Mails, Tests, einer kräftezehrenden Remote-Sitzung mit dem Kunden und mit dem wirklich starken Support eines externen IT-Dienstleisters, der auch das CRM betreut und sich ebenfalls tief durch die Office365-Konfigurationen wühlte, kam sie dann endlich – die Lösung:

SMTP Plugin deaktivieren. Plugin wieder aktivieren. Einrichtungsprozess komplett neu durchlaufen.

Ja, genau das. Kein Update. Kein Fix. Kein geheimer Entwickler-Trick. Einfach nur: aus – an – neu einrichten.

Und plötzlich funktionierte alles. Als ob nie etwas gewesen wäre.
Vielleicht lag’s an zwischenzeitlich geänderten SMTP-Einstellungen im Outlook-365-Konto. Vielleicht war’s ein Timeout bei Microsoft. Vielleicht haben sich auch einfach mehrere Baustellen so unglücklich überschnitten, dass am Ende alles nur wie Zufall wirkte. Fakt ist: Wir wissen es nicht. Und ja – das klingt nicht besonders heldenhaft.

Aber genau das ist die Wahrheit. Und sie zeigt etwas viel Wertvolleres als technisches Know-how: Dranbleiben. Auch dann, wenn man langsam an sich selbst zweifelt.

Deshalb sind wir auch keine Fans vom Satz „Never touch a running system“ – der stammt aus den gemütlicheren IT-Zeiten der 80er und 90er. Heute funktioniert das so nicht mehr. Heute muss man Systeme regelmäßig anfassen, hinterfragen, updaten, neu verstehen.

Weil es sonst irgendwann nicht mehr läuft. Ohne dass man weiß, warum.

Warum wir das erzählen?

Weil genau solche Fälle zeigen, was Agenturarbeit wirklich ausmacht. Es geht nicht darum, der Schnellste zu sein oder die schickste Lösung zu präsentieren. Es geht darum, nicht aufzugeben. Sich nicht zu schade zu sein, auch vermeintlich banale Wege zu gehen. Sich gemeinsam durchzubeißen – auch wenn’s mal weh tut, frustrierend ist oder einfach keinen Spaß macht.

Und bevor jemand fragt: Ist das hier Selbstbeweihräucherung? Ein bisschen Eigenlob?

Nein. Es ist ein Protokoll eines Leidenswegs. Ein Bericht aus der Praxis. Und manchmal eben auch ein emotionales Ventil. Wer solche Prozesse durchlebt, weiß: Das ist keine Pose, das ist Realität. Und die kann ganz schön schlauchen.

Emotionen gehören dazu

Wir geben’s offen zu: Auch wir waren zwischenzeitlich genervt. Von den Fehlermeldungen, von der Stille im Posteingang, von den unzähligen erfolglosen Versuchen. Und ja – Mails an den Kunden wurden zwischendurch emotionaler, als uns lieb ist. Weil wir ehrlich sind. Weil wir mitdenken. Weil wir mitfühlen.

Und weil wir verdammt nochmal wollen, dass es klappt.

Der Unterschied: Wir hören nicht auf

Wir geben’s offen zu: Auch wir waren zwischenzeitlich genervt. Von den Fehlermeldungen, von der Stille im Posteingang, von den unzähligen erfolglosen Versuchen. Und ja – Mails an den Kunden wurden zwischendurch emotionaler, als uns lieb ist. Weil wir ehrlich sind. Weil wir mitdenken. Weil wir mitfühlen.

Und weil wir verdammt nochmal wollen, dass es klappt.

Fazit: Agenturarbeit ist auch Psychologie

Wenn etwas auf technischer Ebene nicht funktioniert, dann leidet darunter nicht nur ein Prozess. Es leidet oft das Vertrauen. Die Geduld. Die Nerven. Die Zuversicht. Die Menschen hinter den Kulissen.

Unsere Aufgabe ist es nicht nur, den Fehler zu finden – sondern, durch das Tal der technischen Tränen zu begleiten. Und manchmal ist der entscheidende Schritt eben keiner, der in einem Handbuch steht. Sondern einer, der aus Erfahrung, Intuition und einem Schuss Trotz besteht.

Das hier war so ein Fall.

Und wir sind froh, dass wir ihn gemeinsam gelöst haben. Mit Humor, mit Hirnschmalz – und mit dem Willen, nicht aufzugeben.

Denn genau das unterscheidet uns von automatisierten Agenturmodellen, von Chatbots, von „KI macht das schon“: Wir sind da. Wir fühlen mit. Wir probieren weiter.

Auch wenn es nur an einem kleinen, dummen Schalter lag.

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